Projekt Bienen in der Himo Tree Nursery
Die ersten Bienenvölker sind da
Naja, eigentlich gibt es hier schon seit Jahren ein Bienenvolk und zwar im Schornstein des alten Küchengebäudes.
Da wir sowieso die Küche renovieren wollten, nutzten wir dieser Gelegenheit, um mit dem hier angesiedelten Bienenvolk die Idee der Imkerei in der Himo Tree Nursery umzusetzen.
Ein fachkundiger Imker aus Kibaha half uns bei der Umsiedlung der Bienen und führte uns in die Grundlagen der tansanischen Imkerei ein. Diese unterscheidet sich doch erheblich von der deutschen Imkerei.
In Deutschland wird die Imkerei viel gezielter betrieben. Es wird Königinnenzucht betrieben, die Varroamilbe bekämpft, Völker werden geteilt und meist wird der Schwarmtrieb unterdrückt. All das hat unter anderem zur Folge, dass man sich sanftmütige Bienenvölker heranzieht, was die Honigernte erheblich erleichtert.
In allen unseren Bienenprojekten arbeiten wir nur mit den wilden Honigbienen. Diese sind zwar nicht wirklich gefährlich, aber auch nicht grade sanftmütig, wenn es um die Kontrolle der Bienenstöcke geht oder gar um die Honigernte. Meist werden daher Arbeiten an den Bienenstöcken in die Abendstunden gelegt, vor allem wenn es sich um Top Bar Hives handelt, bei denen die Honigernte ein erheblicher Eingriff in die Bienenkolonie darstellt.
Und wie kommt man in Tansania überhaupt zu einem Bienenvolk?
Es ist nicht üblich Völker oder Königinnen zu kaufen. Meist werden die Bienenstöcke so vorbereitet, dass sie attraktiv für die wilden Honigbienen sind. Dazu werden die leeren Kisten von innen kräftig mit Zitronengras eingerieben. Da kommen dann schon meist die ersten neugierigen Bienen vorbei.
Dann noch Bienenwachs erhitzen und die Leisten, an denen die Bienen später die Waben anbauen, damit beträufeln. Auch am Einflugloch wird Wachs aufgetragen.
Angefangen haben wir mit sogenannten Top Bar Hives, die hoch in den Bäumen aufgehängt werden. Diese haben den großen Vorteil, dass sie gleichzeitig den Baum beschützen, denn die in Tansania vorherrschende Angst vor Bienen führt dazu, dass ein Baum mit Bienenstöcken nicht bei der Suche nach Feuerholz beachtet wird.
Allerdings ist die Honigernte hier recht kompliziert. Es muss immer jemand auf den Baum heraufklettern (im Dunkeln), um den Bienenstock herunterzulassen. Das alleine bedeutet Stress für die Bienenkolonie.
Auch die nichtvorhandene Trennung zwischen Honigraum und Brutraum stellt bei der Honigernte einen großen Eingriff ihn die Kolonie dar, die die Bienen oftmals aggressiv macht.
Daher implementieren wir nun immer mehr die Commercial Bee Hives, die genauso aufgebaut sind wie in Deutschland. Nur sind sie in Tansania meist aus Holz. Aber das System ist das Gleiche; es gibt einen oder auch mehrere vom Brutraum abgetrennte Honigräume, die nicht von der Königin besucht werden können. Vor der Honigernte wird eine Bienenflucht eingesetzt, die dazu führt, dass am Tag der Ernte sich kaum noch Bienen im Honigraum befinden und das Volk somit kaum gestört wird.
Des Weiteren wird die Arbeit mit den Bienen durch die in Arbeitshöhe aufgestellte Plattformen für die Bienenstöcke erheblich erleichtert.
Unser aktuell bestes Modell mit Metallständer
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