Projekt Bienenhaltung im Naturwabenbau
Tansanische Imker zu Besuch in Kiel
Im Gegensatz zur Imkerei in Deutschland werden die Imkereiprodukte in Tansania meist auf traditionelle Art gewonnen, die auch für die finanzschwache Landbevölkerung möglich ist. Der Verzicht auf größtmöglichen Gewinn und Königinnenzucht führt zu einem naturnahen Umgang in der Bienenhaltung, was sich einerseits positiv auf die Gesundheit der ostafrikanischen Honigbiene auswirkt, aber andererseits den Umgang mit den Bienen erschwert und das Einkommen schmälert.
Im Gegensatz dazu steht die professionelle Imkerei in Deutschland. Hier haben wir im Projekt "All about Bees" erfahren, dass es erhebliche Unterschiede in der Imkerei der beiden Kulturen gibt.
Diese unterschiedlichen Methoden in der Bienenhaltung nutzen wir in einem kulturellen, praxisorientierten Austausch zwischen Imkern beider Länder, um die Bienenhaltung im Hinblick auf ein langfristiges Schonen vorhandener Ressourcen vor dem Hintergrund der klimatischen Veränderungen anzupassen.
Für den ersten Projektteil kamen im Juni von unserem tansanischen Projektpartner "Tanzanian Bees & Trees Africa" zwei Imker zu Besuch nach Kiel. Die Imkerei "Immenstolz" in der Gemeinde Friedrichsort fungierte als Gastgeber und Ausrichter der Projektwoche.
Am ersten Projekttag wurde der Imkereibetrieb vorgestellt. Dabei machten gerade die verschiedenen Gerätschaften im Schleuderraum den Unterschied zur tansanischen Imkerei deutlich.
Aber auch die erhebliche Menge an geernteten Honig machte großen Eindruck.
In den nächsten Tagen wurden verschiedene Bienenstandorte besucht. Besonders die städtische Standorte zeigte den Tansaniern, dass Bienen in der deutschen Bevölkerung ein viel höheres Ansehen haben, als in Tansania. Während dort die Angst vor Bienen weit verbreitet ist, lieben die Kieler Stadtbewohner "ihre" Bienen und deren Honig.
Der Ansatz von "Immenstolz" schon Grundschulkinder an die Imkerei heranzuführen, fand großen Anklang bei den Gästen. Die Arbeit mit dem Bienen Club der Fritz-Reuter-Schule machte allen Spaß und regt zur Nachahmung in Tansania an.
Zum Projektende ging es mehr um den technischen Teil der Honigweiterverarbeitung. In Tansania wird der Honig nur pur verwendet, eine Weiterverarbeitung wie cremig rühren wird kaum praktiziert. Und natürlich können sich die kleinen, lokalen Imker sich nicht die hier vorhandene technische Ausstattung leisten.
Mal sehen, wie die deutschen Imker sich auf die Umstände in Tansania einstellen...