
Projekt Imkerei als Entwicklungsansatz
Status:
abgeschlossen
Ansprechpartner*in:
Heike Wiese, Jonathan Lyimo, Jackson Frank
Wo kommt der Honig her?
Der Honig wird natürlich von den Bienen produziert. Aber wo stehen oder hängen eigentlich die Bienenkästen?
Die Arbeit mit den wilden Honigbienen haben wir vor einigen Jahren in der Himo Tree Nursery begonnen. Dort befinden sich derzeit 35 Kästen, die wir betreuen.
Durch vorangegangenen bzw. laufende Projekte an den Hängen des Kilimanjaro wie z.B. "Neue Absatzmärkte für Honig", "100 Bäume für Mabogini", "All about Bees" sowie "Grüner Kilimanjaro" bei denen wir Bienenkästen zur Verfügung gestellt haben, hat sich unser Aktionsradius erheblich erweitert.
Aktuell betreuen wir zusätzlich zu den Bienen in der Baumschule 14 weitere Standorte verteilt auf die Lowland, Midland and Highland im Moshi Distrikt sowie im Hai Distrikt mit insgesamt 34 Bienenstöcken.
Wir unterstützen zur Zeit 9 Primary Schools und 2 Secondary Schools sowie die Frauengruppe Mapendo in Shimbwe Juu, die Gruppe Maendeleo Endelevu in Njia Panda und Permaculture Foundation Tanzania in Shimbwe Chini. An allen Standorten vermitteln wir Basiswissen über Imkerei und begleiten maßgeblich die Honigernte. Mittelfristig soll diese Arbeit von den Projetteilnehmenden übernommen werden.
Für alle Teilnehmer organisieren wir den Honigverkauf, meist an Touristen, wobei der Erlös zu 75% als finanzielle Unterstützung an die jeweilige Institution zurückgeführt wird. Durch die übrigen 25 % decken wir unsere Ausgaben zur Betreuung und Ernte der Bienenstöcke.
Falls die Teilnehmer entscheiden, den Honig für den Eigenbedarf zu nutzen, sehen wir natürlich von einem Verkauf ab.
Gerne stellen wir euch hier einige der Institutionen vor, damit ihr einen besseren Einblick über unsere Arbeit bekommt.
Die "Mapendo Women Group" ist eine Frauengruppe, deren Idee es ist, Liebe in der Gemeinschaft zu verbreiten und sich gegenseitig zu unterstützen, um die Entwicklung der Gemeinschaft zu verbessern. In dieser Gruppe haben sich überwiegend verwitwete Frauen, die mit HIV leben, zusammengeschlossen, um ein nachhaltiges Projekt zur Anpflanzung von Pilzen durchzuführen, damit sie ein Einkommen für ihren Lebensunterhalt erzielen können. Des Weiteren unterstützt Mapendo bedürftige Schulkinder der umliegenden Schulen. So werden Schuluniformen, Stifte, Hefte und anderes finanziert. Im Sommer 2022 hat Tanzanian Bees & Trees der Frauengruppe 10 Bienenkästen und einen Beecage zur Verfügung gestellt, sowie ein Workshop über Imkerei durchgeführt. Die erwarteten Gewinne aus dem Honigverkauf werden gemäß der Ideologie von Mapendo eingesetzt.
Die Gruppe "Maendeleo Endelevu" besteht aus acht Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen, durch die die Erwirtschaftung des Lebensunterhaltes erheblich erschwert wird. Staatliche Hilfen für Menschen mit Behinderungen gibt es in Tansania keine. Sie sind auf die Unterstützung der Familie und auf entsprechende Gruppen angewiesen. Mit Kleinprojekten wie Geflügelhaltung oder Imkerei unterstützen sie sich gegenseitig, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Tanzanian Bees & Trees hat Maendeleo Endelevu mit einem Training für Marketing und Verkauf im Herbst 2022 unterstützt, sowie eine Anschubfinanzierung für den Bau eines Maisspeichers gegeben.
Permaculture Foundation Tanzania
Das Gründungsmitglied Victor Kinyaiya bewirtschaftet das Land im Interesse des Naturschutzes, der nachhaltigen Entwicklung und der Sicherung des Lebensunterhalts der lokalen Bevölkerung. Ein besonderer Fokus liegt bei der Aufzucht und Pflanzung der Talerkürbisse. Die proteinreichen Samen der Kürbisse können roh gegessen, geröstet, eingelegt, in Suppen verwendet oder zu Süßigkeiten verarbeitet werden. Die ölreichen Samen sind in Ostafrika traditioneller Nahrungsbestandteil für stillende Mütter. Der Talerkürbis benötigt als Schlingpflanze alte Bäume zum Wachsen, an denen er emporklimmen kann. Somit wirkt der Anbau dieser Pflanze der Abholzung alter Bäume entgegen. Tanzanian Bees & Trees hat dieses Projekt mit einem Training für Marketing und Verkauf im Herbst 2022 unterstützt, sowie fünf Bienenkästen bereitgestellt.
SIA Primary und SIA Secondary School
In diesen beiden nebeneinanderliegenden, staatlichen Schulen in Uru Shimbwe haben wir im Rahmen eines Umweltbildungsprojekts im September 2022 Wissenswertes rund um Bienen und Imkerei in Theorie und Praxis vermittelt. In dieser Trainingswoche wurden gemeinsam mit den Schülern 5 Bienenkästen aufgehängt. Der erwarteten Erlös aus dem Honigverkauf wird für die Unterstützung der Schulküche eingesetzt.