Mfereji - Kanal

Mfereji - Kanal

Der Kampf ums Wasser

Wie heißt es so schön; Wasser ist Leben. Das trifft auch auf die Himo Tree Nursery voll zu.
Von Natur aus war Wasserknappheit in früheren Jahren kein großes Thema am Kilimanjaro. Es gibt mehrere große Flüsse, die das ganze Jahr über Wasser von den Berghängen zu den Lowlands transportieren.
Die Bevölkerung am Berghang hat schon vor hunderten von Jahren ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem entwickelt, um das für die Landwirtschaft benötigte Wasser zu den Feldern zu transportieren. Mittels der sogenannten Schwerkraft-Graben-Technik wird Flusswasser in unzähligen, sich miteinander kreuzenden Kanälen zu den landwirtschaftlich genutzten Arealen geleitet. Meist haben diese Kanäle ihren Anfang am obersten Rand der Waldzone. Zum Anzapfen wird eine ruhige Flussstelle gesucht. Dort wird eine Barriere aus Steinen gebaut, so dass sich das Wasser zu einem kleinen Teich aufstaut. Von dort beginnt die Einspeisung in einen gebauten Kanal. Überschüssiges Wasser fließt über die Steinbarriere weiter den Fluss hinunter.

Manchmal ist der Kanal mit Beton oder Steinen verstärkt, manchmal ist es auch einfach nur eine Graben.
. Oft sieht man auch Bambus oder Ausgehöhlte Baumstämme, die das Wasser leiten.

Die Kanäle werden vom örtlichen Kanalverband betreut. Die Nutzer müssen dafür eine Gebühr bezahlen. Die gewünschte Wassermenge entscheidet über die Höhe der Beiträge. Die Wasserentnahme wird scharf überwacht und so haben auch wir in der Baumschule immer wieder lautstarke Diskussionen mit den Leuten der Water User Association.
Vor einigen Jahrzehnten war immer genügend Wasser für Alle vorhanden, aber mit dem Bevölkerungszuwachs und dem damit verbundenen gestiegenen Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, hat sich das geändert. Vor allem die großen Anbauflächen von Zuckerrohr und Reis in den Lowlands haben einen riesigen Wasserbedarf.
In alten Reiseberichten wird so z. B. der Ort Kahe als eine üppig grüne Oase mit reichlich Wildtieren beschrieben. Fährt man jetzt in diesen 22 Km von Moshi entfernten Ort in den Lowlands, so findet man einen recht staubigen Ort mit wenig Baumbestand vor.
Aber natürlich ist auch der Klimawandel zu bemerken. Die Regenzeiten haben sich verschoben und werden kürzer dafür aber mit sehr heftigen Regenfällen. So kommt in kürzester Zeit eine Menge Wasser runter, die der Boden nicht so schnell aufnehmen kann. Das heißt es kommt zu Erosionen und Überschwemmungen.
Um dem entgegenzuwirken möchten wir möglichst viele Bäume pflanzen. Nur brauchen die eben grade in jungen Jahren ausreichend Wasser.

Da bei einsetzendem Regen nach langer Trockenzeit das Flusswasser stark verschmutzt ist, haben wir uns nun überlegt, wie wir es auf natürliche Weise reinigen können, damit sich nicht immer sofort die Filter der Pumpe und der Tröpfchenbewässerung verschließen.

Erstmal natürlich grob alle Blätter, Stöcke und Müll entfernen. Dann haben wir das Flussbett auf ca. 10 Meter Länge mit verschiedenen Materialien ausgefüllt. Angefangen mit größeren Steinen, dann immer kleiner werdend bis wir zum Schluss bis zu unseren Einlauf Kies aufgeschüttet haben.
Durch diesen natürlichen Filter hoffen wir, dass nach dem nächsten großen Regenschauer unserer Wasserreservoire mit einigermaßen klaren Wasser gefüllt ist. Warten wir es ab.